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The page of Feldek, Ľubomír, German Reception

Image of Feldek, Ľubomír
Feldek, Ľubomír
(1936–)

Reception

Charakteristik des werkes
Feldek war die dominante Figur der künstlerischen Aktivitäten der „Trnavaer Gruppe“. Seine Poesie und seine Kinderbücher blieben den Ausgangsprinzipien dieser Literaturströmung treu, deren inspirative Quelle vor allem der tschechische Poetismus war. Dem eingleisigen schematischen Schaffen der ersten Hälfte der 50er Jahre setzten Feldek und seine Schriftstellerkollegen aus dieser Gruppe eine Poesie „für alle fünf Sinne” entgegen, aufbauend auf einer ungewöhnlichen Sensibilität in der Wahrnehmung der Welt, einer betonten Empfindsamkeit, Bildhaftigkeit, Phantasie und Intimität. Feldeks Buchdebüt Das einzige salzige Heim fand einen günstigen Widerhall bei Lesern und Literaturkritikern. Dem Debüt folgten die Sammlungen Kreidekreis, Paracelsus, Zwei um den Tisch, Bemerkungen zum Epos. Ihr gemeinsamer Parameter ist eine durchdachte Konzeption des Autors, deren grundsätzliche Eigenschaften Intimität, Individualität und das Prinzip des Dialogs (vor allem Partnerschaft von Mann und Frau) sind.
Eine Variante und zugleich Ergänzung des grundsätzlichen Problemrahmens der Dichtungen bilden Feldeks Gedichte für Kinder. Darin ragt besonders das Prinzip des partnerschaftlichen Dialogs des Erwachsenen mit dem Kind hervor. In der Zeit der Entstehung der ersten Arbeiten dieses Typs (Anfang der 60er Jahre) ging es um eine radikal neue Form der slowakischen Kinderliteratur. Als Beispiel seien Feldeks Arbeiten Ein Spiel für deine blauen Augen, Grüne Hirsche, Die taube Großmutter, Das blaue Märchenbuch erwähnt.
Feldeks einziges Prosawerk für Erwachsene ist der Roman Van Stiphout, der die Tradition des Schelmenromans und die Erfahrung seiner Autorengeneration mit der Lektüre der Geschichten von Ilf und Petrow ausnutzt. Dieser Roman bildet gemeinsam mit der Gedichtsammlung Bemerkungen zum Epos eine Bruchstelle in Feldeks Schaffen. Von der auf der Veröffentlichung der Intimität des persönlichen Lebens des Subjekts der Dichtung oder der literarischen Figuren basierenden Authentizität geht der Autor zu einer Authentizität über, die auf der Aufdeckung der “Intimität” der Außenwelt, ihrer historischen Einmaligkeit basiert. Deshalb parodiert er die Grundprinzipien des totalitären Regimes – Van Stiphout, Ein Slowake auf dem Mond, Homo scribens, die Theaterstücke Die Kunst, nicht abzutreten, Die Probe, oder die auf Tschechisch erschienene Essaysammlung Apropos Gewissen.
 Zum autorFeldek geht es darum, den kindlichen Empfänger aus einer solipsistischen illusiven Aufnahme des Textes in eine partnerschaftliche kommunikative Beziehung zu erwecken... Der Eintritt in diese Kommunikation mit dem kindlichen Leser ist ein höchst zeitgemäßer Akt der Rehabilitation des kindlichen Aspekts. Das bedeutet kein Herabsteigen des Autors zu etwas für ihn Minderem, es ist die Respektierung dessen, was seinen vollen Wert hat. (František Miko)

Für Feldeks Roman Van Stiphout gilt das gleiche, was J. K. Schtscheglow über die Romane von Ilf und Petrow gesagt hat – „die Ausdruckskraft ihrer Romane äußerte sich unter anderem auch darin, dass eine Figur mit einer solchen Kombination von Eigenschaften in eine sowjetische Wirklichkeit platziert wurde, als deren Gesetz gerade das Engagement des Individuums in die Massenformen des Lebens galt... Unter solchen Bedingungen wirkten die Abenteuer des Helden Bender unausweichlich als riskante Rücksichtslosigkeit.” (René Bílik)

Feldek machte sich durch sein übersetzerisches Werk um die Veränderung unserer dichterischen Sprache verdient, er wandte sich radikal ab von den parnassisch symbolistischen Relikten, den Poetismen, verkürzten Wörtern, künstlichen Inversionen und dergleichen, und beschritt den Weg einer natürlichen Diktion. (Ján Zambor)

Auszeichnungen
Ivan-Krasko-Preis (für das beste Debüt des Jahres, 1961)
Eintragung in die Ehrenliste der IBBY für Das blaue Märchenbuch
Ehrentitel Verdienter Künstler (1979)
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