This website is using cookies

We use cookies to ensure that we give you the best experience on our website. If you continue without changing your settings, we'll assume that you are happy to receive all cookies on this website. 

The page of Tatarka, Dominik, German biography

Image of Tatarka, Dominik
Tatarka, Dominik
(1913–1989)
 

Biography


In die Literatur trat Dominik Tatarka (14.3.1913-10.5.1989), das slowakische Symbol unerschütterlichen Widerstandes gegen das Unrechtssystem, mit der Prosa "Cesta" und "Záchvevy duse" in "Svojeta" ein, die 1935 publiziert wurde. In Buchform erschien 1942 eine Sammlung von Erzählungen und Novellen "V úzkosti hl'adania". In den sieben Erzählungen der Sammlung analysierte er innere moralische und existentielle Fragen des Menschen, der nach der verlorenen Sicherheit sucht. Die novellistischen Ereignisse erreichen häufig die Gestalt von Mythen oder Gleichnissen. Kurze Zeit später publizierte er systematisch in den "Slovenké pohl'ady". Die traumatische Erfahrung von staatlicher Bespitzelung, umfassender Diskriminierung und täglichem Kampf gegen die Jahrzehnte dauernde Zermürbung beschrieb Tatarka in seiner nach 1968 im Untergrund und in tschechischen Exilverlagen erschienenen Prosa. Seine späteren im Ausland verlegten Werke sind z.T. auch auf Deutsch erschienen, z.B. "Písacky" ("Geschreibsel", 1979), "Sám proti noci" ("Allein der Nacht entgegen", 1984), "Listy do vecnosti" ("Briefe in die Ewigkeit", 1988).
Die Wurzeln von Tatarkas Prosaschaffen liegen im Surrealismus, den er als Student an der Sorbonne kennengelernt hat. 1944 erschien sein surrealistischer Roman "Panna zázracnica" ("Die Zauberjungfrau"). In der "Farská republika" ("Pfaffenrepublik", 1948) richtete er sich gegen das klerikalfaschistische Regime in der Ersten Slowakischen Republik. Nach 1945 begrüßte er zunächst die Entwicklung der "fortschrittlichen" sozialistischen Literatur, zeigte jedoch bald deutliche Skepsis gegenüber dem Sozialismus. Seine Erzählung "Démon súhlasu" ("Dämon der Zustimmung", 1963) stellt - als Spaß verkleidet - die bitterernste Abrechnung mit dem "afrikanischen" (d.h. stalinistischen) Personenkult dar. Tatarka wurde zu einem der bekanntesten literarischen Dissidenten der Slowakei.
Tatarka wurde 1913 in Plevník-Drienový geboren, besuchte Schulen in Plevník, Nitra und Trencín und studierte seit 1934 an der Philosophischen Fakultät KU in Prag die Fächer Slowakisch und Französisch. Anschließend wirkte er 1939 bis 1944 als Mittelschullehrer für Französisch und Slowakisch auf dem Gymnasium in Zilina und in Turcianský Svätý Martin. Er nahm am SNP, dem Slowakischen Nationalaufstand 1944, teil. Nach 1945 arbeitete er in den Redaktionen der Tageszeitungen "Pravda" und "Národná obroda", im Verlag "Tatran", als Bühnenbildner beim Tschechoslowakischen Staatlichen Film in Bratislava. Mit seiner eindeutig ablehnenden Haltung zum Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei am 24. Oktober 1969 gab er dem ZO KSS des Slowakischen Schriftstellerverbandes seine Mitgliedslegitimation zurück mit der Begründung, die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSC) würde die Souveränität der Republik nicht genügend verteidigen, und wurde aus allen Organisationen (auch aus dem Verband der slowakischen Schriftsteller) ausgeschlossen und staatlich überwacht. In den Jahren 1970-1971 arbeitete er als Hilfsarbeiter in einem Forstbetrieb in Bratislava. 1976 siedelte er nach Prag über und solidarisierte sich mit der tschechischen Dissidenten-Bewegung. Ende der 80er Jahre kehrte Dominik Tatarka nach Bratislava zurück, wo er am 10. Mai 1989 starb.
Literature ::
Translation ::

minimap