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The page of Jaroš, Peter, German Reception

Image of Jaroš, Peter
Jaroš, Peter
(1940–)

Reception

CHARAKTERISTIK DES WERKES
Peter Jaroš gehört zur Generation der slowakischen Schriftsteller, die zu Beginn der 70. Jahre in die Literatur eintraten. Sein Werk ist durch ständiges Experimentieren gekennzeichnet. Er erkennt keine vorgegebenen ästhetischen Normen und Regeln des literarischen Schaffens. Jaroš ist ein unruhiger und innerlich freier, schöpferischer Geist, der keine Rücksicht auf Kritik, Politik oder traditionelle literarisch-künstlerische Vorgänge nahm. Er geht seinen eigenen Weg. Jeder neue Roman, jede neue Erzählung-oder Novellensammlung bringt etwas Neues in literarischer Formgebung und künstlerischer Vorgehensweise. Auch deswegen rief jedes Buch von ihm gegensätzliche Meinungen der Literaturkritiker hervor, die trotz Vorbehalten einstimmig das außerordentliche Talent des Schriftstellers priesen. Sein literarisches Werk bewegt sich auf der Grenze menschlicher Tragik und Komik bis zur Groteske, und dies auch in ernsten und gespannten Situationen. Es verfügt über eiche suggestiv-imaginäre Dimensionen, technische Bravour, Eruptivität,  besondere Dynamik und Atmosphäre, was aus dem Stilreichtum und der kultivierten Beobachtung der ästhetischen Ziele stammt.
Charakteristisches Merkmal seines Werkes sind das Lyrische, Erotik, Absurdität, naturalistischer Zynismus und Biologismus, aber auch tiefes Mitgefühl. Jaroš Bücher drücken die Gefühle heutiger Menschen mit ihren Freuden, aber auch mit menschlicher Bosheit und Vereinsamung im gesellschaftlichen Raum aus. Seit seinem Debüt hat Jaroš mehrere Poetiken und Ausdrucksweisen angewendet. In den ersten fünf Werken aus den Jahren 1963 – 1967 verwendet er psychologisierende Vorgehensweisen in Kombination mit der Literatur des „Alltags“. Sein erfolgreichster Roman ist ohne Zweifel Die tausendjährige Biene (1979), in dem sich Jaroš wieder mal die Technik des magischen Realismus aneignete und eine breite, panoramaartige Familiensaga schuf, deren Schickale eine Zeitspanne von zwei Generationen beleben und überbrücken. Die Literaturkritik hat dieses Buch einstimmig als einen der erfolgreichsten Romane der slowakischen Nachkriegsliteratur angenommen. Eine Art Fortsetzung war der Roman Stummes Ohr, Taubes Auge (1984). Die tausendjährige Biene wurde auch verfilmt (Regie: Juraj Jakubisko). Dieser Film erhielt 1983 bei dem Filmfestival in Venedig einen der Preise.

Z
UM AUTOR
Jaroš erhebt die epische Potention slowakischer Erzählliteratur auf die Sonnenseite tief strukturierter Kunst und orientiert sie dadurch auf höhere, ja, höchste Ambitionen. (...) Er ist ein großer Prosaiker, kräftig, kraftvoll, der Entwicklung nach nicht nur repräsentativ, sondern aktiv tätig in der Entwicklung gegenwärtiger slowakischer Prosa. (Pavol Števček)

Die Besonderheit des Blickwinkels von Jaroš besteht darin, daß er die Lebensschicksale seiner Helden immer auf der Schneide des Komischen und des Tragischen führt, wobei auch das Tragische im gegebenen Kontext komisch ausklingt. Das Lieben und das Sterben – zwei Pole, zwischen denen das Leben verläuft, gegensätzlich,  kontrasthaft (...) übergeht er leicht, als ob sie sich auf einer Ebene ohne tragischen Kontrapunkt befinden würden. Die Liebe ist Poesie und der Tod fast immer eine bizarre Angelegenheit, die unter solchen Umständen verläuft, die sie verleugnen. (...) Jaroš hat den Tod in der Vitalität des Lebens ertränkt. Riesige und freundliche Vitalität drängt aus jeder Seite des Romans hervor. Darin liegt seine Stärke. (Vladimír Petrík)

AUSZEICHNUNGEN
Leo-Danihels-Preis (1998, USA)
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