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The page of Hykisch, Anton, German Reception

Image of Hykisch, Anton
Hykisch, Anton
(1932–)
 

Reception

CHARAKTERISTIK DES WERKES
Anton Hykisch gehört zu den wichtigen Vertretern der sogenannten Generation 56. In die Literatur trat er in den sechziger Jahren als Angehöriger einer Generation ein, die grundsätzlich den Kanon des sozialistischen Realismus ablehnte, und in deren Programm die grundsätzlichen Fragen des gegenwärtigen Menschen dominierten.  
Aus dieser Orientierung geht sein gesellschaftlicher Kritizismus hervor, der sich mittels verinnerlichter Aussage, Entheroisierung des prosaischen Helden, bei dem es sich meistens um einen jungen Menschen handelt, präsentierte. Der gesellschaftliche Kritizismus ist ein organischer Bestandteil des Werkes von Hykisch, von seinem Debüt
(Der Traum betritt den Bahnhof)
bis zu seinen reifen prosaischen Werken (Nadja, Der Platz in Mähring, Beziehungen, Die Sehnsucht). Hykisch entblößt immer das schwerfällige Gesellschaftssystem, übersättigt durch moralische Leere, schlechte Arbeitsorganisation, Protektionismus, Bestechungspraktiken und andere Gebrechen, das Desillusionen, Apathie und Lebensenttäuschung hervorruft. Die Erzählungen und Novellen der Gegenwart von Hykisch zeichnen sich durch den Reportagestil, aber auch durch die Betonung der persönlichen Lage und der psychologischen Seite der menschlichen Existenz (Erotik) aus. Es ist kein Wunder, daß Hykisch Anfang der siebziger Jahre als Feind des Sozialismus bezeichnet wurde und seine Publikationsmöglichkeiten begrenzt wurden.
Zu den lesererfolgreichsten Büchern von Hykisch gehören historische Romane Die Zeit der Meister und Es lebe die Königin. Im ersten, aus der Zeitspanne Anfang des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, rekonstruiert er das Schicksal eines berühmten Bildes von einem unbekannten ungarischen Maler vor dem Hintergrund des Aufstandes der Bergleute in Banská Štiavnica in 1525 – 1526. Das zweite Buch ist eine Revokation des Lebens in der Slowakei während der Herrscherzeit von Maria Theresia. In dramatischer Reihenfolge wechseln dort Szenen aus den Höfen der Herrscher, aus Bibliotheken, Werkstätten und Kampffeldern. Der Roman stellt die Periode des wirtschaftlichen und kulturellen Aufblühens infolge der josefinischen und theresianischen Reformen der Jahre 1740 – 1780 dar, und zeichnet auch Schicksale slowakischer Gelehrter jener Zeit, sowie Schicksale bedeutender Persönlichkeiten der europäischen Geschichte (Voltaire, Haydn, Mozart). Bei beiden Romanen nutzt der Autor Quellenmaterialien, aus denen er die Grundlinien der Geschichte bildet und konstruiert Personen, deren allgemeinen Ausdruck er dadurch erzielt, daß er in sie die ewigen Fragen des Seins oder der Menschengeschichte hineinlegt.
Das Spektrum der Interessen von Hykisch runden Reportagen aus Kanada und China, aber auch Sci-fi Erzählungen Gut verheimlichtes Gehirn ab.

Z
UM AUTOR
Die künstlerische Strategie, die Ideenausrichtung, die philosophische Konzeption der Geschichte, wie sie Hykisch in seinem Roman vorstellt, ist die Konzeption eines außerordentlichen Unanonymen in anonymer geschichtlicher Menschenexistenz. Der Künstler ist im Verständnis von Hykisch nicht dadurch außerordentlich, daß es ihn gibt, sondern dadurch, daß er für andere existiert, daß er in seinem Werk fähig ist, die Tatsachen anderer Menschen nicht nur darzustellen, sondern die gesamte Erfahrung des Zeitalters zu absorbieren und diese seinen Zeitgenossen, auch „den Zeitgenossen“ seines Werkes nach Jahrhunderten zu übergeben. (Ján Števček)

Im Roman von A. Hykisch Die Zeit der Meister geht es vielmehr um den Aufbau eines unüberwindlichen Konflikts zwischen der Brutalität des Zeitalters und der Entwicklung des menschlichen Geistes, die Geschichte hat aber einen Ausweg: sie ist kein „großzügiges Chaos“ oder ein unerklärliches Verirren. (Ivan Sulík)

AUTOR UBER SEIN WERK
Gedächtnis, Gedächtnis. . . Meine nicht geschriebenen Romane. Ich bete dafür, meine Gesundheit möge mir erhalten bleiben, damit ich für mich und auch für andere die Wahrheit aus der Tiefe ans Licht bringen kann. Denn im Rückblick auf die Vergangenheit, was für ein Grauen, wovor wir alle Angst hatten. Es verstellten sich ganze Generationen unter der Last einer intoleranten Macht. Und derjenige, der einmal während der Zeit den Aufstand übte, die Maske der Verstellung niederwarf, der kam in direkten Konflikt mit dem Regime.
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