This website is using cookies

We use cookies to ensure that we give you the best experience on our website. If you continue without changing your settings, we'll assume that you are happy to receive all cookies on this website. 

The page of Chelčický, Petr, German biography

Image of Chelčický, Petr
Chelčický, Petr
(1390–1460)

Biography

Petr Chelčický, dt. Peter von Chelčitz (* wahrscheinlich um 1390 in Chelčice bei Vodňany; † um 1460 in Chelčice) war ein tschechischer Laientheologe und Reformator. Er gilt als geistiger Vater der tschechischen Brüdergemeine (Jednota bratská/Unitas Fratrum).
Die Biographie Chelčickýs liegt in vielen Punkten im Dunkeln, da er ein unbequemer Denker war, der über viele Jahrhunderte fast vergessen war. Geboren wurde er zwischen 1380 und 1390 als kleiner südböhmischer Landedelmann oder Freibauer (vielleicht identisch mit dem Landedelmann Peter von Záhorka). Als Theologe war er Laie und ein Anhänger des bedeutendsten böhmischen Reformators Jan Hus. Da er um 1410 herum in Prag war, ist es wahrscheinlich, dass er Hus persönlich gekannt hat. Nach dessen Hinrichtung hielt sich Chelčický um 1420 erneut in Prag auf, wo er eine erste schwere Auseinandersetzung mit dem hussitischen Nachfolger des Jan Hus als Prediger an der Bethlehemskapelle in Prag, Jakoubek ze Stříbra (Jakobellus von Mies) hatte. Die sich als Nachfolger des Hus ausgebenden sogenannten Hussiten hatten sich in zwei Parteien gespalten, die pragmatischen Utraquisten und die radikalen Taboriten. In Böhmen wütete ein jahrelanger abstoßender und gewalttätiger Kampf zwischen diesen und den Katholiken, der unzählige Menschenleben forderte. Zurückgezogen auf seinem Gut entwickelte Chelčický in diversen Traktaten und Abhandlungen in alttschechischer Sprache eine radikal pazifistische Vision des Christentums, die er aber durchaus streitlustig und bildreich in seinen Schriften ausführte. So verglich er Kaiser und Papst mit zwei mächtigen Walfischen, die Petri Fischnetz zerrissen hätten. Er lehnte jegliche Machtausübung und Gewalt in der Kirche ab, ebenso deren Besitz. Überhaupt erstrebte er eine Rückkehr zum Urchristentum, postulierte die Gleichheit aller Christen, rief zu freiwilliger Armut auf, lehnte das Mönchtum ab, sprach sich gegen den Wehrdienst aus und lehnte den Eid ab. Er kritisierte die damalige ständische Gesellschaftsordnung. Chelčický starb zwischen 1452 und 1460.
Literature ::
Translation ::

minimap