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The page of Ballek, Ladislav, German Reception

Image of Ballek, Ladislav
Ballek, Ladislav
(1941–)

Reception

Charakteristik des werkes
Ladislav Ballek debütierte mit der Novelle Flucht auf die grüne Wiese . Das Sujet dieses Buches, wie auch der weiteren Bände (Rote Pilgerfahrt wie eine Lilie, Weißer Spatz) bilden philosophische Probleme des jungen Menschen, der sich mit der konventionellen gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht abfinden will. Die suchenden Helden stellen schnell fest, daß der Aufstand gegen die Gesellschaft nur Leid bringt – keine Befreiung, nur Gefühle der Ausweglosigkeit und der moralischen Unerfüllung. Die Ungerechtigkeit und Brutalität der Umwelt rufen bei den Helden Haß und Notwendigkeit einer positiven Tat hervor. Balleks Werk aus dieser Periode zeichnet sich durch Expressivität, Konstruktivismus, epische Montage und unverhohlene Metaphorik mit Elementen des Geheimen aus.
In der nächsten Periode konzentriert sich Ballek auf positive philosophische Ausgangspunkte. Er findet sie insbesondere in der Kindheit und im heimatlichen südslowakischen Landkreis. Diese Positiva entwickelt er im Buch Die Südpost. Er verläßt die Methode der Modellgeschichte und entwickelt die Konzeption des epischen Erzählens, in dem in klarer, intellektueller Geschichte mit hohem Gefühlsverständnis die menschlichen Grundfragen projiziert werden, die einen positiven philosophischen Ausklang erhalten. Der Roman Der Geselle ist ein Prototyp reiner Epik, in dem verschiedene Lebenskonzeptionen deutlich aufeinander treffen, und dramatische Einzelschicksale sich abspielen. Die Handlung wird in das slowakisch-ungarische Grenzgebiet kurz nach dem zweiten Weltkrieg situiert, und den dramatischen Konflikt bildet das Zusammenkommen eines ehrenhaften und fleißigen Metzgers mit einem strebsamen, aber durch Nachkriegsverhältnisse deklassierten Mann, der seinen Erfolg nur zum Preis einer offenen Konfrontation mit dem Gesetz erreicht.
Die komplizierte Romankomposition von Akazien knüpft an den vorhergehenden Roman an, vor allem durch das epische Pathos. Ballek verwendet wiederum meisterhaft das südslowakische Kolorit und zeichnet plastisch eine Vielzahl von Personen und Persönchen, die sich mit riesiger Lebensfähigkeit und der Sehnsucht nach einer erfolgreichen Zukunft in die Wirren der Nachkriegszeit werfen. Dabei sind die Personen menschlich und künstlerisch selbständig. In Balleks Werk trifft die Nostalgie der Vergangenheit mit der Wildheit der Gegenwart zusammen, aber auch mit der komplizierten philosophischen Reflexion der europäischen Realität Ende der 40. Jahre. Das mindert allerdings nicht die Authentizität, Wirksamkeit und Sinnlichkeit des Stils von Ballek. Beide Romane gehören zu den bedeutendsten Büchern der modernen slowakischen Prosa.
Weitere Werke von Ballek enthalten wiederum reflexive Maßstäbe, vor allem durch unkonventionelle Überlegungen über den Sinn eines modernen Staates (Das Waldtheater), oder durch die plastische Darstellung des traditionsreichen Romankonfliktes der Generationen der Väter und der Kinder (Der wunderliche Schläfer). In diesen Büchern erscheinen viele Denkpassagen, die durch authentisch-individualisierte Schicksale der Personen die Situation der gegenwärtigen Welt und ihre Perspektiven vom historischen Zivilisationsstandpunkt ermitteln. Im neuesten Buch (Der dreizehnte Monat) kehrt Ballek mittels einer symbolischen Geschichte von drei Brüdern zu den philosophischen Problemen des Menschen in einem totalitären Regime zurück.

Z
um autor
Balleks Gestalten bilden ein Gleichgewicht, zusammengesetzt von mehreren charakterisierenden Vorgängen, besitzen allerdings ein verbindendes Element und das ist ihre gesellschaftliche Ausrichtung. Die Epik von Ballek ist das Zusammenspiel von Menschen und der Umgebung, jedoch ein feineres und komplizierteres, als es im klassischen Roman des 19. Jahrhunderts war, aber mit gleicher Eindringlichkeit. (Ján Števček)

Die Konstruktion dieser lebendigen epischen Totalität und ihre Annahme als epische Totalität ermöglicht uns das Werk von Ballek als eine große Metonymie zu lesen, in der die Stadt an der Grenze eine Welt, ein Land und eine Kultur an der Grenze zweier Welten vertritt. Als Bedingung einer solchen Leseart gilt jedoch, ob wir die Kleinstadt als Teil der Slowakei annehmen oder nicht annehmen, ob wir Balleks Erklärung nicht als historische, sondern als kulturelle Erklärung akzeptieren oder nicht akzeptieren, ob wir einfach bereit sind, alles, was eine Stadt und eine Kleinstadt vorstellt, in die slowakische kulturelle Tradition zu integrieren. (Milan Šútovec)

Autor über sein werk
Die Landschaft, in der ich geboren und aufgewachsen bin, vergleiche ich wegen ihrer Farbigkeit und Verschiedenartigkeit der Gerüche gerne mit einem Kolonialwarengeschäft. Ich bin sein Vertreter. . . Die Landschaft am unteren Flußverlauf von Ipeľ erinnert mich seit eh und je an die alte Landschaft der Menschheitsgeburt. Vielen Leuten, deren Landkreise höher liegen, erscheint es, als würden hinter Levice nur Löwen leben; so ein Quatsch, und auch deswegen liegt in dieser Gegend mein Palánk.
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