Petőfi Sándor: Tiefland (Az Alföld in German)
Az Alföld (Hungarian)Mit nekem te zordon Kárpátoknak
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Tiefland (German)Wildromantische Karpatenberge, könnt euch wohl bewundern, doch nicht liebeben, fremd sind euere Wälder, kahlen Höhen immer meiner Phantasie geblieben.
Nur im Tiefland fühle ich mich zu Hause, nur in seinen meeresglatten Weiten kann ich wie ein Aar, der aus dem Kerker ausbrach, frei und froh die Flügel breiten.
Ungehindert, hoch bis zu den Wolken steigen meine Träume auf verwegen. Von der Donau bis zum Theissstrom lächelt mir die grüne Ebene entgegen.
Luftige Spiegelbilder seh ich flimmern, seh zum Schwengelbrunnen mittags schreiten Kleinkumaniens grosse Rinderherden, hör melodisch ihre Glocken läuten.
Pusstawind trägt zu mir das Gestrappel und Gestampfe schneller Pferdehufe, Pfeifen und Geknall der Tschikosch-Peitschen, das Gelärme schriller Hirtenrufe.
Wogend um die Einödhöfe seh ich Weizenfelder in der Sonne glänzen, Schimmernd wie Smaragde die Umzäunung lebensvoll und fröhlich grün umkränzen.
Wilde Gänse fliegen von den Weihern abends oft hieher mit leisem Schnattern, um, wenn sich im Wind die Halme biegen, aufgescheucht, erschrocken fortzuflattern.
Einsam, ganz weit draussen in der Pussta sieht man eine Schenke; dorthin laufen immer, wenn grad Markt in Kecskemét ist, die Betyaren, um sich zu besaufen.
Schmättige Pappeln hegen ein die Tscharda, Burzelndorn kann höchstens dort gedeihen. In den Pappeln kann der Turmfalk nisten, kreischen, ungestört von Kinderschreien.
Federgras sieht man dort traurig wuchern und die blauen Honigdisteln spriessen, unter deren Schatten bunte Echsen friedlich ihren Mittagsschlaf geniessen.
Fern, wo Erd und Himmel sich berühren, recken hinter blauen Obstbaumzeilen Kirchentürme von verstreuten Städten sich empor wie blasse Nebelsäulen.
Tiefland, schön bist du, für mich zumindest! Hier kam ich zur Welt, stand meine Wiege, und ich will, dass hier mich deckt das Bahrtuch, dass ich hier, nur hier begraben liege.
1844
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