This website is using cookies

We use cookies to ensure that we give you the best experience on our website. If you continue without changing your settings, we'll assume that you are happy to receive all cookies on this website. 

Chelčický, Petr: Das Netz des Glaubens (Sieť viery in German)

Portre of Chelčický, Petr

Sieť viery (Czech)

Protož tuto potřebné promluvenie jest svatého Petra, ješto die: „Však v slovu tvém rozestru siet,“ aby nás naučil pravému úžitku v úsilí dobrých skutkuo, abychom se nepokúšeli siet púštěti k dielóm duchovním, jediné toliko v slovích Kristových, neb jinak daremná práce bude. Kterýchžto prací daremních nynie pln jest svět, ješto podlé zámysluo dávných a slovutných pokrytcuov tak je koná svět a naděje se spasenie v nich; a každý podlé svých zámysluov hledá boha v činech soběvolných, jakž chce a když chce a v čem chce, nedbaje na to mnoho, líbí-li se bohu s tiem či nelíbí.
Třetie stránka té řeči předložené jest toto: „A když to učinichu, zahrnuli sú ryb mnozstvie veliké, i trháše se sít jich.“ Ta slova mají stránku divu tělesného z moci slov Kristových v polapení mnozstvie ryb, pro něž se trhala siet Petrova. A mohú ty věci zevnitřnie tělesné Petrovy býti příklad jiných duchovních jeho, jakožto lovu jeho duchovního, sietí jeho duchovních a dránie těch sítí duchovně. Nebo zjevno jest tuto i jinde ve čtení, že pán Ježíš, povolav jeho od lovu tělesného ryb tělesných, řekl jest: „Poďte po mně, a učiním vás rybáře lidské.“ Protož, poněvadž Petra a jiné apoštoly zdělal jest rybáře, aby lidi lovili, tehdy i sieti k tomu lovení dal jest jim. A ty sieti najprvé sú Kristovy a potom Petrovy, a ty sieti sú slovo Kristovo anebo zákon jeho a tak všeliké písmo svaté od boha vydané, z něhož rozumní lidé mohú naučeni býti. Protož ta svatá písma podobně jako siet tělesná plete se a vieže: jeden uzlík k druhému, až veliká a celá siet bude, takéž pravda písma svatého jedna druhé se přídrží, až tak všecky spolu osáhnú mnozstvie věřících a každého zvláště se všemi jeho věcmi duchovními i tělesnými, aby jsa celý okročen sietí, vytažen mohl býti z moře tohoto světa. A muož ta siet vytáhnúti z moře hlubokých hřiechuo a těžkých, když se kto sietí táhnúti dá.
Ale že se trhala siet pro mnozstvie, muožem rozuměti, že ne pro mnozstvie věřících trhala se siet viery, jenž jest Petrova siet, ale jako v moři tělesném v siet mnohé věci odporné vcházejí, takež se namiesí zatracencuov, kacieřuo a pohoršiteluov, jenž najprvé vcházejí u vrš viery, povolujíce některak vieře, a v času pokušeni pohoršie se aneb v kacieřstvie se obrátie. A takoví siet viery trhají; a čím viece takového zlosynstvie v siet viery vejde, tím viece tu siet zderú, tak že mezi nimi viera božie spojená s slovy božími zahyne, tak že jediné usty vyznávají boha a pána Jezukrista a znamenie posvátná na nich zuostanú zevnitř. Nebo ďábel opatrně vuokol jde s těmi poběhlými lidmi, jenž v siet viery vcházejí falešně a derú ji; však tak, aby některé stránky těch sietí na sobě měl, jakožto křest tělesný a jiné věci posvátné, aby tak hole náh neostal, jako zjevný pohan, ale jinak všeliké pravdy písma svatého déře.
Ale mnozstvie věřících a vyvolených muož osáhnúti ta siet. A byť jich bylo bez čísla tisícuov, oniť pro to mnozstvie nederú sieti viery té, spojené z mnohých pravd písma svatého. Nebo se neumdlévá, ani súžena bývá viera mnozstvím věřících, ale viece se posiluje a pevnějšie i tvrdšie bývá; nebo každý z nich sám z sebe rozmáhá tu viery a tvrdí ji, nebo z viery živ jest a jest příčina pomocná i příkladná jiným k věření. Pakli by kto polehčil z nich viery, ihned jiní hledie opraviti to. Protož mnozství věřících jest moc a síla viery. Ale že tato siet viery jediné ty vytáhne z moře tohoto světa a z hlubokostí hřiechuov, kteříž konečně ostanú v sieti, netrhajíce nižádné stránky těch sietí. Nebo kdež koli protrhnú tu siet zrušením které pravdy, z nichž jest ta siet svázána, tuť tak neostanú aniž mohú ostati v té sieti, a hlubokost moře potopí je. Aniž také bude vytažen kto touto sietí, jediné ten, ktož se dá táhnúti sietí tam, kamž správa rybářuov Kristových siet miení táhnúti; a nedá-li se kto táhnúti tou sietí viery, nemuož vytažen býti. 


Das Netz des Glaubens (German)

Daher hat dieses notwendige Wort des heiligen Petrus, da er spricht: „Doch in deinem Wort will ich das Netz auswerfen” den Zweck, uns zu lehren den rechten Gebrauch im Streben nach guten Werken, damit wir nicht versucht werden das Netz zu breiten zu geistigen Werken, ohne daß es geschieht in Christi Worten, denn sonst ist vergeblich unser Tun. Solchen vergeblichen Tuns, das geübt wird in Hoffnung auf Erlösung nach den Erfindungen altberühmter Heuchler, ist die Welt jetzt voll; und ein jeder sucht Gott nach seinen eigenen Erfindungen in eigenwilligen Werken, wie und wann und worin er will, wenig achtend darauf, ob Gott daran Gefallen habe oder nicht.
Der dritte Punkt jener Worte enthält dieses: „Und als sie dies getan, fingen sie eine große Menge Fische, also daß ihr Netz zerriß.” Diese Worte haben das Gepräge eines leibhaften Wunders aus der Kraft des Wortes Christi, in dem Fang der Menge Fische, durch die des Petrus Netz zerriß. Und es können diese äußerlichen leibhaften Dinge dem Petrus ein Gleichnis sein der geistigen Dinge, als: seines geistigen Fangs, seiner geistigen Netze und das Zerreißen dieser Netze im geistigen Sinne. Denn hier wie auch an andern Stellen der Schrift wird ja offenbar, wie der Herr Jesus, ihn wegrufend vom Fange leibhafter Fische, spricht: „Folget mir nach und ich will euch zu Menschenfischern machen.” Weil er denn den Petrus und andere Apostel zu Fischern gemacht hat, die Menschen fischen sollten, darum hat er ihnen zu solchem Fange auch Netze gegeben. Diese Netze gehören zunächst Christus, sodann Petrus, und sie sind Christi Wort oder sein Gesetz und allerhand heilige Schrift, von Gott gegeben, aus der verständnisvolle Menschen gelehrt werden können. Darum gleichwie das wirkliehe Netz geflochten und Knoten an Knoten zusammengefügt wird, bis das ganze große Netz entsteht, ebenso fügt sich eine Wahrheit der heiligen Schrift an die andere, bis schließlich alle zusammen die Menge der Gläubigen und jeden im besondern mit all seinen geistigen und leiblichen Anliegen umfangen, damit er, ganz vom Netz umfaßt, herausgezogen werden könnte aus dem Meere dieser Welt. Solches Netz vermag herauszuziehen aus dem Meere tiefer und schwerer Sünden, wofern man nur von ihm sich herausziehen läßt.
Das Zerreißen des Netzes aber infolge der großen Menge ist nicht so zu verstehen, als ob wegen der Menge der Gläubigen das Netz des Glaubens - nämlich des Petrus Netz - gerissen wäre, sondern wie im Meere in ein Netz allerlei Unrat mit eingeht, ebenso füllt jenes sich mit Verdammten, Ketzern und Ärgerniserregern, die zunächst einigermaßen dem Glauben nachgebend in das Netz des Glaubens eingehen; zur Zeit der Versuchung jedoch Ärgernis nehmen oder zum Ketzertum sich kehren. Solche sind es, die das Glaubensnetz zerreißen, und je mehr solchen Gelichters in das Netz des Glaubens eingeht, um so mehr zerreißen sie es, so daß unter ihnen der mit Gottes Wort verbundene Gottesglaube verkümmert, so daß sie Gott und den Herrn Jesus Christus bloß mit den Lippen bekennen und die geheiligten Symbole ihnen äußerlich bleiben. Denn der Teufel verfährt gar behutsam mit diesen abtrünnigen Leuten, die in das Netz des Glaubens falscherweise eingehen und daran reißen: dies zwar, damit er einige Teile des Netzes über sich habe, wie zum Beispiel die leibliche Taufe und andere heilige Dinge, um nicht so ganz nackt dazustehen, wie ein offenbarer Heide; sonst aber, reißt er an jeglicher Wahrheit der heiligen Schrift.
Indessen eine große Menge Gläubige und Auserwählte vermag das Netz zu fassen. Und wären ihrer zahllose Tausende, so zerreißen sie doch nicht um ihrer Menge willen das Netz des Glaubens, das da gefügt ist aus den vielen Wahrheiten der heiligen Schrift. Denn nicht kraftlos und eng wird der Glaube durch die Menge der Gläubigen, sondern vielmehr stärker und fester und härter; ein jeder von ihnen nämlich vermehrt von sich aus diesen Glauben und härtet ihn, denn er lebt ja aus ihm und ist eine Ursache, die den andern zum Glauben verhilft und ihnen ein Beispiel gibt. Versucht dann einer unter ihnen den Glauben zu mindern, sofort suchen die anderen den Schaden gutzumachen. Darum ist die Menge der Gläubigen eine Macht und eine Kraft für den Glauben.
Das Netz des Glaubens zieht lediglich diejenigen aus dem Meere dieser Welt und den Tiefen der Sünde, die bis zuletzt in ihm bleiben und das Netz an keiner Stelle zerreißen. Denn an welcher Stelle immer sie es durch Zerstörung einer der Wahrheiten, aus denen es geflochten ist, zerreißen, da blei­ben sie nicht und können auch nicht im Netze bleiben, und des Meeres Tiefe verschlingt sie. Auch wird von diesem Netze niemand herausgezogen, es sei denn, wer sich ziehen läßt, wohin die Weisung der Fischer Christi das Netz ziehen heißt; wer sich dahin nicht ziehen läßt durch das Netz des, Glaubens, der kann mitnichten herausgezogen werden.



Source of the quotation1924, München: Einhorn Verlag

minimap