Parti Nagy Lajos: (navigare necessaire est) ((navigare neszesszer est) in German)
(navigare neszesszer est) (Hungarian)
Ha képeslapot kap a lélek, |
(navigare necessaire est) (German)
Erhält die Seele eine Postkarte,
heftet sie die an einen gut sichtbaren Ort, die Vitrinentür, die wie schöne Haare das Meer sanft wiegen läßt. Auch der Mensch schlägt nur im Innern Wellen, äußerlich ist er spiegelglatt, aus dem kurzen blauen Hemd lugt der Herzmuskel kaum heraus. Doch kurz ist das menschliche Hemd und sehr sehr lang das Herz, das nur schwer erträgt, wenn der Lebensumstand nur so passiert. Doch das bedeutet keinesfalls, daß es schlecht wäre, trotz der Misere, nur des Lebens Niveau ist ein wenig vertieft und keine Cremeschnitte. Auch die Berechtigung des Gedankens ist nicht ohne, und damit sie entdeckt wird, bereist die Seele die Sotour-Orte, von Hawaii bis Ederics. Der Geist sieht viel weiter, als das trügerische Auge, wenn ich ihn, einem Periskop gleich, auf das Stativ der Illusionen stelle. Nah ist dann dort die Weiteferne, die Sotschis und die Riminis und man luxusschifft, wenn man zur Vitrine schreitet, wo im Plattenbau, die Kabinen, die feinen kleinen, mit den glücklichen Gästen dahinschwimmen auf den Wellen der Postkarten. Denn in der Tiefe eines jeden ankert ein Luxusliner, und am schwierigsten hat man‘s mit ihm jetzt in der Sommerzeit, wenn im rotbronzenen Sonnenuntergang der Seele Spiegel zu tuten beginnt, und man die Draufsicht auf das Leben sich näher besieht. Sie schauen sich aber nicht einmal um, wenn auf des Abends Schleusensystem mit süßen Gedanken das Licht dahinfließt, und wenn sie angelangt sind im dunklen Schlamm der Realität, belügen sie sich selbst für nichts und wieder nichts. Wohin sonst lehnte sich der Mensch vom Balkon hinaus, er hält sich am Gelände fest, gummiringt das Meer zwischen die anderen, ein großer Gummiring das Leben, der zusammenhält und nicht losläßt, graues Wasser nur läßt es, navigare necessaire est. |